Zum ersten Mal, darf ich für www.weltbild.at ein Buch rezensieren. In meinem Paket war folgendes Buch:
Mörderwetter – ein Reisekrimi der österreichischen Autorin Eva Gründel der die Leser nach Südengland entführt.
Aus dem Dorotheum in Wien wird ein Nashorn-Horn gestohlen und kurz zuvor war Ilse Hubinek die Mutter von Elena Martell, eine in Italien lebende Reiseleiterin und Hobby-Detektivin, gerade aus dem Dorotheum gegangen. Beinahe hätte die rüstige alte Dame den Raub miterlebt. Das erzählt sie besonders gerne ihrer Tochter, Elena Martell, bekennende Hobby Detektivin.
So der spannende Beginn des Krimis, der in Wien, in London und in den Cotswolds spielt.
In einem englischen Gartenlabyrinth wird der Earl of Wharvedale ermordet. Um die Aufklärung kümmert sich nicht nur Scotland Yard sondern auch Elena Martell, die zufällig mit ihrer Mutter und Freunden eine englische Garten-Tour in den Cotswolds unternimmt. Auch ihr italienischer Mann und Polizist für Kunstdiebstähle eilt als Hilfe zur Aufklärung herbei.
Die Figuren werden mit all ihren Eigenheiten allerliebst beschrieben, aber so richtig warm kann man mit ihnen dann doch nicht werden. Das könnte wohl an der enormen Anzahl an Personen liegen die in der Geschichte auftauchen. Da ist es schon sehr schwer, den Überblick zu behalten, wer nun wen warum kennt.
Die Handlung um die Aufklärung des Mordfalles gerät des öfteren durch die wunderbare Beschreibung der touristischen Schauplätze in und rund um London ins Stocken. Die Orte werden liebevoll bis ins kleinste Detail beschrieben, so dass der Faden der Geschichte manchmal abreisst. Ich meine, dass es hier besser gewesen wäre, weniger die Landschaft als die Geschichte des eigentlichen Krimis zu beschreiben.
Der ermordete Hausherr von Whiteberry Yew Hall, ein extrem unsympathischer englischer Adeliger, der verdammt viel auf dem Kerbholz hat, unterscheidet sich aber fast durch nichts von den Verdächtigen. Denn auch diese haben einige Leichen im Keller, treten aber im Gegensatz zu ihm meist sehr freundlich in der Geschichte auf.
Das Buch ist insgesamt eine nette leicht zu lesende Lektüre über einen fast perfekten Mord, Kunstfälschung, englischer Adel, Reisebericht um die Cotswolds, gespickt mit viel schlechtem Wetter. Leider wird der Spannungsbogen im Verlauf nicht gehalten. Der Schreibstil irritiert mitunter ein wenig. Manchmal blumig beschreibend, dann wieder Fakt um Fakt und des öfteren weiß man nicht, wer gerade zu wem spricht. Die aprupten Szenenwechsel lassen den Leser ebenfalls manchmal etwas irritieren und es braucht ein paar Zeilen, bis man wieder weiß an welcher Stelle des Buches man gerade wieder anknüpft. Zu viele Personen tauchen in der Geschichte auf und verschwinden dann zu plötzlich wieder.
Alles in Allem hat es mir ein verregnetes Wochenende (in diesem Sommer 2014 ja leider keine Seltenheit) mit diesem Reise-Krimi rund um die Cotswolds verschönert. Weiters bin ich ein Fan dieser Gegend, so dass mich das Fernweh gepackt hat und ich am liebsten schon heute die Koffer packen möchte.