Für den Küchenplausch Event „Omas Rezepte“ habe ich meine Mama befragen müssen, was es so bei Oma gegeben hat. Sie ist relativ früh gestorben, so dass ich nicht so viele Erinnerungen an sie habe. Nach einigen Ideen seitens meiner Mutter bin ich dann doch selber auf mein Lieblingsessen bei Oma gekommen.
Meine Großeltern hatten einen Bauernhof, so dass es immer wieder Fleisch gab. Kartoffeln, Kraut und anderes Gemüse wurde immer im Erdkeller eingelagert. Wenn uns Oma um Kartoffeln geschickt hat, dann ging immer nur der Mutigste. Die Kellerstiege war sehr steil, es war sehr dunkel und etwas komischer Geruch (erdig) drang herauf. Die Kartoffeln waren meist in Sand eingebuddelt, die musste man dann immer ausgraben :-)
Wenn nach einem Schweinebraten und/oder Gekochtem-Geselchten (das ist relativ fetter Speck der in Wasser gekocht wurde) Reste übrig blieben dann musste Fleischresteverarbeitung her. Da gab es dann Haschee entweder als Knödel oder als Fleckerlspeise. Ich mache heute Hascheeknödel.
Zutaten 12 Hascheeknödel (3x Essen für 3 Personen):
75dag mehlige Kartoffel,
20-25dag Mehl griffig,
evt. 1 Ei,
etwas Salz,
30dag gebratene Fleisch- und/oder Wurstreste,
Petersilie;
Zutaten Speck-Sauerkraut:
sehr fetten Speck (Bauchspeck),
25dag Sauerkraut,
Fett,
Salz,
Lorbeerblatt;
Zutaten Bratensaft:
Bratensaft vom Schweinebraten,
etwas Gemüsebrühe,
Butter;
Zubereitung:
Für den Kartoffelteig die mehligen Kartoffel mit Schale kochen, dann schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken und auskühlen lassen.
Tipp: Man kann auch die Kartoffeln am Vortag kochen, aber noch nicht schälen. Am nächsten Tag dann schälen und pressen.
Für den Teig die ausgekühlten Kartoffeln mit einer Prise Salz und dem Mehl abbröseln (eventuell das Ei dazu geben) und schnell zu einem Teig verarbeiten. Eine Rolle formen und in 12 Stücke schneiden.
Die gebratenen Fleisch- und Wurstreste durch einen Fleischwolf drehen, Petersilie und Gewürze (bei mir kommt nur Salz dazu) nach Wunsch hinzufügen.
Für die Knödel ein Stück Kartoffelteig platt drücken und in die Mitte ein Löffel voll Haschee geben. Danach den Rand hochziehen und den Knödel mit beiden Händen formen. Die Falten und Spalten gut glatt streichen, damit später beim Kochen kein Loch entsteht. Ich habe insgesamt 12 Knödel rausbekommen; es wurden relativ große Knödel. Diese passen für 3 mal Essen. Ich habe die nicht benötigten Knödel jeweils einzeln in Frischhaltefolie gegeben und ins Gefrierfach gegeben.
Die restlichen Knödel in leicht simmernden gesalzenen Wasser ca. 10 Minuten ziehen lassen. Wenn sie oben schwimmen, sind sie fertig.
In der Zwischenzeit Speck in etwas Fett anrösten, das Sauerkraut und das Lorbeerblatt dazu geben, etwas Wasser anfüllen, salzen und köcheln lassen. Zum Schluß das Lorbeerblatt wieder entfernen :-)
Bratensaft mit etwas Gemüsebrühe strecken, aufkochen und mit etwas Butter abschmecken. Wer keinen Bratensaft von einem Schweinebraten vorher hat, der kann auch mal einen Bratensaftwürfel dafür verwenden. (Das darf doch auch manchmal sein). Wenn wir keinen Bratensaft haben, dann schmecken die Hascheeknödel aber auch ohne sondern bloß mit Sauerkraut recht gut. :-)
Tipp: Wer keine Bratenreste für das Haschee hat, kann auch im Supermarkt nach Wurst und gebratenen Fleischendstücken fragen, die werden gerne und günstig verkauft. Ich nehme gerne Schinken, Schweinebraten, Gekochtes Geselchtes, Selchroller, harte Wurst,… Bitte keine „rohe“ Wurst wie Salami, Prosciutto oder Speck verwenden.
5 Antworten auf „Hascheeknödel aus Kartoffelteig mit Bratensaft und Speck-Sauerkraut“
[…] Rezept: https://www.ilseblogt.at/hascheeknoedel-aus-kartoffelteig-mit-bratensaft-und-speck-sauerkraut/ […]
[…] Hascheeknödel aus Kartoffelteig mit Bratensaft und Speck-Sauerkraut […]
Das sieht wirklich sehr schmackhaft aus.
Danke für das Rezept.
Ich bin immer auf der Suche nach Rezepten, die ich noch nicht kenne und beim Lesen schon Appetit machen. Ich werde das Gericht auf jeden Fall nachkochen! :)
Liebe Ilse!
Vielen Dank für diesen perfekten Hascheeknödel Teig. Ich bin seit Jahren auf der Suche nach diesem Geschmack!
Sie schmecken wie die von meiner Oma, da gab es deshalb kein Rezept, weil sie immer alles nach Gefühl zusammen mischte. 😃
Allerdings benötigte ich zwei Eier auf diese Kartoffelmasse.
Alles Liebe
Ilse